Gruppentherapeutische Grundversorgung: Psychoedukation in der „Wartelistengruppe“

Diese Gruppe ist auch zur Wartezeit-Überbrückung auf einen Therapieplatz möglich bzw. zum Ausprobieren, ob das Verfahren zu einem passt. Sie findet im Rahmen der Gruppentherapeutischen Grundversorgung statt, ist antragsfrei und hat keinen Einfluss auf die spätere Sitzungsanzahl in einer Richtlinienpsychotherapie.
 

Was ist Psychoedukation?

Wer mehr über seine Krankheit und die Therapie weiß, kann besser damit umgehen. Diese Gruppe ist ein Ort des gemeinsamen Lernens und keine klassische Gruppenpsychotherapie. Im Vordergrund steht Wissensvermittlung und erste Entlastung. Betroffene bekommen detaillierte Informationen rund um psychische Störungen und deren Behandlungsmöglichkeiten. Sie lernen auch, wie sie sich selbst helfen können, und nicht zuletzt ist auch die Gemeinschaft mit anderen Betroffenen hilfreich.
 

Für wen ist dieses Angebot geeignet?

Für alle Menschen mit der Diagnose einer psychischen Störung.
 

Wie läuft die Gruppe ab?

Die Gruppe findet an 8 Terminen, jeweils 50 Minuten, statt. Die Termine sind wöchentlich. Die Kosten werden durch die Krankenkassen/andere Kostenträger übernommen. Dazwischen können bei Bedarf 2 Einzelgespräche geführt werden. Die Gruppengröße umfasst ca. 6-9 Teilnehmer. In den Schulferien finden in der Regel keine Termine statt. Sie können gerne an der Wartelistengruppe in meiner Praxis teilnehmen, wenn Sie (auch) bei anderen Therapeuten warten oder dort die Probatorik durchlaufen. Bitte lesen Sie dazu diese Infos, die Sie auch für Ihren Einzeltherapeuten ausdrucken können.
 

Was sind die Inhalte?

1) Lebensfreude zurückgewinnen!
Inhaltlich steht die negative Spirale bei der Entstehung psychischer Erkrankungen im Vordergrund. Sie soll verdeutlichen, wie sich eine psychische Störung entwickeln kann und welche Möglichkeiten zur Einflussnahme es gibt.

2) Was sind psychische Erkrankungen?
In der 2. Sitzung geht es um die häufigsten psychischen Symptome und Diagnosen und wie sie zusammenhängen. Teilnehmer können ihre eigene Erfahrung mit der psychischen Erkrankung einbringen. Für viele wirkt es entlastend, wenn sie erleben, dass andere ähnliche Symptome haben bzw. Veränderungen an sich verspürt haben.

3) Was wissen wir über Ursachen?
Ziel ist es, von den Teilnehmern eingebrachte Ursachen in das „Vulnerabilitäts-Stress-Modell“ zu integrieren. Es soll die Basis gelegt werden für ein umfassendes Verständnis der psychischen Störung und ihrer Behandlung.

4) und 5) Wie werden psychische Störungen behandelt?
Diese beiden Sitzungen sollen einen Überblick verschaffen, welche Behandlungsmöglichkeiten für psychische Störungen existieren und von welchen Wirkprinzipien dabei ausgegangen wird. Dabei soll besonders auf die medikamentösen und psychotherapeutischen Behandlungsmöglichkeiten eingegangen werden.

6) und 7) Was gilt als hilfreich im Umgang mit psychischen Störungen?
In diesen beiden Sitzungen soll herausgearbeitet werden, wie durch das eigene Handeln auf die Stimmung und die eigenen Gefühle Einfluss genommen werden kann. Durch die Thematisierung in der Gruppe erhalten die Teilnehmer eine Vorstellung davon, wie es gehen könnte und werden motiviert, Schritt für Schritt die für sie angenehmen Tätigkeiten wieder aufzunehmen und die Auswirkung der Aktivitäten auf ihre Stimmungslage zu erproben.

8) Lebensfreude zurückgewinnen – Goldene Regeln
In der 8. Sitzung sollen noch einmal die wichtigsten Themen und ihre Bedeutung für den einzelnen Gruppenteilnehmer angesprochen werden. Die wichtigsten Selbsthilfestrategien (goldene Regeln im Umgang mit psychischen Störungen) werden wiederholt und offene Fragen können geklärt werden.